Gustav von Hirschheydt

Facharzt für Allgemeinmedizin

Gesundheitsthema

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Wenn die Beine schmerzen


Haben Sie Schmerzen in den Beinen nach längeren Gehstrecken oder nicht heilenden Wunden an den Beinen?

Dann könnten Sie einer von 4,5 Millionen Menschen alleine in Deutschland sein, die an einer pAVK leiden. Diese im Volksmund auch Schaufensterkrankheit genannte Erkrankung wird häufig zu spät diagnostiziert. Der Krankheitsbeginn ist allmählich schleichend und die Symptome sind oft unspezifisch. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Raucherbein kommen.

Am Beginn der Erkrankung treten oft noch keine Beschwerden auf. Besonders häufig treten Wadenschmerzen nach einer gewissen Gehstrecke auf. Erst beim Stehenbleiben klingen sie langsam wieder ab (daher auch der Name „Schaufensterkrankheit“).

Es können aber auch nach Belastung Schmerzen in den Oberschenkeln oder im Gesäß auftreten. Deshalb werden die Symptome häufig als von den Knochen ausgehende Schmerzen missgedeutet.

In sehr ausgeprägten Fällen kann man auch eindeutige Temperaturunterschiede zwischen den Beinen feststellen. Nicht heilende Wunden, eine Weiß- oder Blauverfärbung der Haut ebenso wie „schwarze Zehen“ sind ein Zeichen eines fortgeschrittenen Krankheitsstadiums. Diese müssen umgehend behandelt werden.

Arteriosklerose

Was macht die Arterien krank - Risikofaktoren


Die Ursache der pAVK ist eine Verengung oder gar ein Verschluss der Arterien, welche die Beine mit Blut versorgen. Die Verengung der Gefäße wird durch Ablagerungen in den Arterien verursacht. Diese bestehen aus Blutfetten Bindegewebe, Thromben und Kalk. Man nennt diese Erkrankung auch Arteriosklerose.

Die Arteriosklerose befällt aber nicht nur die Gefäße in den Beinen, sondern alle Gefäße im Körper. Deshalb können auch die Arterien anderer Organe verstopfen etwa im Kopf (Risiko: Schlaganfall), im Herzen (Risiko: Herzinfarkt), die Bauchschlagader (Risiko: Aneurysma) oder in den Nieren (Risiko: Nierenversagen).

Die pAVK und die ihr zugrunde liegende Arteriosklerose sind typische Zivilisationskrankheiten. Die wesentlichen Risikofaktoren sind: Rauchen, Übergewicht, erhöhte Blutfette, Bewegungsmangel, Zuckerkrankheit.

Genetische Faktoren spielen immer eine Rolle was den Ausbruch der Krankheit oder die Schwere des Verlaufs betrifft. Ganz selten liegt eine Erbkrankheit vor (familiäre Hyperlipoproteinämie).

Behandlung


Die Arteriosklerose selbst kann man nicht mehr rückgängig machen. Allerdings lässt sich eine Verschlechterung der Erkrankung vermeiden durch eine Umstellung der Lebensweise: Raucherentwöhnung, Abnehmen, Behandlung der erhöhten Blutfette, Sport und Einstellung des Blutzuckerspiegels.

Das Symptom der verengten oder verschlossenen Gefäße lässt sich meist behandeln. Das geht heute minimalinvasiv. Durch einen kleinen Hautschnitt in der Leiste können Schläuche und kleine Ballons und sogar „Messer“ oder Laser an den Ort der Engstelle gebracht werden.

Durch Einspritzen von Kontrastmitteln kann mit Röntgenstrahlen das Gefäß und seine Verengung sichtbar gemacht werden (Angiographie). Dann werden Engstellen mit dem Ballon aufgedehnt (Ballondilatation) und „Kalk“ durch Abfräsen (Angioplastie) entfernt. Sogar ganz verschlossene Gefäße lassen sich in vielen Fällen mit dem Laser „freibrennen“ (Laserangioplastie).

Diese minimalinvasive Therapie wird vom Radiologen durchgeführt. Der Vorteil ist, dass keine Narkose erforderlich ist. Der Eingriff selbst dauert meist weniger als eine Stunde. Er kann auch Patienten mit anderen Nebenerkrankungen und älteren Patienten zugemutet werden.

Nur in wenigen Fällen ist noch eine offene operative Therapie notwendig. Hierbei werden die erkrankten Gefäße durch künstliche ersetzt oder umgangen (Bypass).

Was kann ich als Patient tun


Falls Sie an sich selbst Waden-, Bein-, Gesäß- Schmerzen oder eine Verfärbung der Haut der Beine beobachtet haben, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.

Mit wenigen einfachen, nicht schmerzhaften Untersuchungen kann er feststellen, ob Sie an einer pAVk leiden. Also, lassen Sie sich beraten!

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